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Samantha Fish & Jesse Dayton: DEATH WISH BLUES

Abgedrehter Bastard-Garage-Blues

Samantha Fish, eine etablierte junge Blues-Gitarristin, und Jesse Dayton, Beruf Country-Musiker, haben zusammen eine Platte gemacht. Hört sich erstmal stinknormal an. Doch Fish, die schon früh selbstbewusst aus dem Blues-Caravan- Peepshow-Zirkus ausbrach, ist seitdem ziemlich verhaltensauffällig. Stylt sich wie Marilyn Monroe, singt wie eine Rock-Emanze und hat das etwas angeschimmelte Blues-Hospiz längst hinter sich gelassen. Und Jesse Dayton wird zwar in Country einsortiert, hat aber schon viel abgedrehten Scheiß mit Rob Zombie gemacht und auch schon als
Vorband für die Supersuckers gespielt. Beide wollten jetzt, Jahre nach einer lustigen EP mit Coversongs, mal wieder etwas zusammen machen. Und hoppla, was kommt dabei heraus? Mal wieder abgedrehter Scheiß! An den Reglern saß nämlich Garagenrock-Papst Jon Spencer, der dafür
sorgte, dass der Wunsch der beiden nach einem kratzbürstigen Werk in Erfüllung ging. Ich bin ja eigentlich immer dabei, wenn musikalisch gegen den Strich gebürstet wird – und die beiden frisch gebackenen Toxic-Twins haben das auch prima hingekriegt –, leider leidet der rote Faden aber an dem crazy little thing called „Album“. Ihr Plan: Jeder Track sollte den Blues als Grundlage haben, um dann in verschiedene Genres abzudriften. Happy End: Nach 20 Durchläufen steht man schließlich auf diese originelle Hallo-Wach-Pille! Anspieltipps: ›Settle For Less‹ (Rock, yeah!) und ›Down In The Mud‹ (weird funky Blues).

7 von 10 Punkten

Samantha Fish & Jesse Dayton
DEATH WISH BLUES
ROUNDER RECORDS/CONCORD/UNIVERSAL

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1 Kommentar

  1. Da haben sich zwei musikalische Extreme gefunden und meiner Meinung nach ein Album abgeliefert, dass genial alle Stil-Richtungen des Rock inkl. des Blues abdeckt, ja, erfrischend wirkt.
    Geniale Kombination der beiden Protagonisten. Gerne mehr davon in dem doch sehr abgedroschenen Blues-Zirkel, der aus Sicht der aktuellen Blues-Interpretinnen meiner Ansicht nach auf zu viel nackter Haut und weniger Musikalität beruht.
    Sex- Appell ist ein probates Stil-Mittel, aber es sollte nicht zu sehr im Vordergrund stehen und das tut es bei leider viel zu vielen Blues – Interpretinnen. Alles wie immer eine Frage des persönlichen Geschmackes. Nach meinem musikalischen Geschmacksempfinden braucht es diese zur Schaustellung weiblicher Reize nicht.
    Für mich steht im Vordergrund die musikalische Befähigung, der Spirit, das individuelle Können Musik zu interpretieren. Die Show ist nur ein Vehikel, nicht mehr und nicht weniger.

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