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Mother Love Bone – MOTHER LOVE BONE

MLB_StardogcompPearl Jams Wurzeln: Was hätte sein können, wenn…!

Manchmal enden Dinge tragisch, bevor sie richtig begonnen haben. Was wohl mit der 1988 aus der Taufe gehobenen Formation aus Seattle passiert wäre, wenn Frontmann Andrew Wood sich nicht zwei Jahre später eine tödliche Dosis Heroin verabreicht hätte? Schlicht müßig eine Antwort zu finden. Gitarrist Stone Gossard und Bassist Jeff Ament jedenfalls ziehen 1990 gemeinsam mit Sänger Eddie Vedder und zwei weiteren Mitstreitern in der Nachfolgeformation Pearl Jam das große Los. Hinterlassen haben Mother Love Bone die EP SHINE und die LP APPLE – beide vereinen sich auf dem Doppelalbum MOTHER LOVE BONE. Als erste Band aus der Seattle-Szene, die wenig später dank Nirvana und Soundgarden zum Rock-Mekka der Stunde ausgerufen wird, landet das Quintett einen Major-Vertrag. Mit deutlich von Led Zeppelin inspiriertem Stil, Talent für kompakte Kompositionen und Woods signifikanter Stimme gelingt ein explosiver Cocktail aus dynamischen Rockern und besinnlichen Balladen, der auch mit dem Abstand von mehr als zwei Dekaden jene Qualität aufweist, die sich jede Band beim Debütalbum wünscht: Zeitlosigkeit. Mag auch das Eröffnungsstück ›This Is Shangrila‹ wie ein Outtake von Guns’ N Roses’ APPETITE FOR DESTRUCTION tönen, der Rest leistet Überzeugungsarbeit. Verschleppt raffiniert funktionieren ›Stardog Champion‹ und ›Gentle Groove‹, vor Kraft strotzen ›Heartshine‹, ›Holly Roller‹, ›Captain Hi-Top‹ und ›Capricorn Sister‹. Verspielt (halb)akustisch loten ›Bone China‹, ›Stargazer‹ und ›Crown Of Thorns‹ weitere Facetten von Mother Love Bone aus. ›Man Of Golden Words‹ schließlich, einmal mehr eine eindrucksvoll melancholische Akustikballade am seelischen Abgrund, dient mit Woods Zeile „Seems I’ve been living in the temple of the dog“ 1991 als Namensgeber für ein ebenfalls beeindruckendes gleichnamiges Projekt aus Teilen von Soundgarden (Chris Cornell, Matt Cameron) und den gerade gegründeten Pearl Jam (Jeff Ament, Stone Gossard, Mike McCready, Eddie Vedder).

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