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Meilensteine: Janis Joplin veröffentlicht ihr Solodebüt

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Meilensteine: Janis Joplin veröffentlicht ihr Solodebüt

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11.09.1969: Janis Joplin veröffentlicht ihr Solodebüt I GOT DEM OL’ KOZMIC BLUES AGAIN MAMA!

In Janis Joplin aus dem texanischen Industriekaff Port Arthur personifizierte sich die Counter Culture der aufmüpfigen Nachkriegsgeneration auf plakative Art und Weise. Als Frontfrau der Formation Big Brother & The Holding Company im Hippie-Mekka San Francisco 1966 gestartet, folgte dank D.A. Pennebakers Kinodoku „Monterey Pop Festival“ vom Juni 1967 der internationale Durchbruch.

Das LP-Debüt BIG BROTHER & THE HOLDING COMPANY (1967) fremdelte noch mit den Charts. Nachdem Dylan-Manager Alber Grossman die Geschäfte übernahm und einen Wechsel vom Indie-Label Mainstream zum Major CBS/Columbia initiierte, folgte mit CHEAP THRILLS (1968) eine US-Nummer-eins. Grossman überzeugte Joplin, sie könne ohne Big Brother noch bigger werden. Im Frühjahr 1969 begab sie sich als Solistin auf Welttournee, in deren Rahmen am 12. April 1969 in der Frankfurter Jahrhunderthalle der einzige deutsche Auftritt stattfand. In Joplins Schlepptau befand sich die Kozmic Blues Band, eine mit Bassist Brad Campbell, Keyboarder Richard Kermode, Tenorsaxophonist Terry Clements, Baritonssaxophonist Cornelius „Snooky“ Flowers, Tenorsaxophonist Terry Clements, Trompeter Luis Gasca sowie Big-Brother-Gitarrist Sam Andrews besetzte Truppe, die sich stilistisch am Memphis Soul des Stax-Labels orientierte. Einen unverkennbar professionellen Sound aus satter Blechbläsersektion und ausgeklügelten Arrangements zwischen Soul, Funk und Rock zeichneten die TV-Kameras des Hessischen Rundfunks da auf.

Nach der Tour begab sich die Truppe samt Gästen wie Goldy McJohn (Keyboards) und Jerry Edmonton (Drums) von Steppenwolf unter der Ägide von Produzet Gabriel Mekler vom 16. bis 26. Juni 1969 in die New Yorker Columbia Records Studios. Meklers Expertise resultierte in acht erstklassigen Songs – so gut klang Janis zuvor nie. Was aus heutiger Sicht wie blanker Unsinn anmutet, schien seinerzeit der Konsens zu sein: Zwar pries man Joplins akrobatische Vokalexzesse, kritisierte aber den Soul-Funk-Rock-Kontext, in dem diese stattfanden. Rückblickend betrachtet zählt I GOT DEM OL’ KOZMIC BLUES AGAIN MAMA! zusammen mit ihrem erst posthum veröffentlichten, finalen vierten Werk PEARL (1971) zu Joplins LP-Meilensteinen.

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