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Klaatu: Magical Mystery Tour

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Klaatu: Magical Mystery Tour

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Das Ergebnis hieß ENDANGERED SPECIES, erschien 1980 und hatte erstmals Long, Draper und Woloschuk in den Credits stehen. Es wur­de in den USA veröffentlicht, aber dann wieder zurückgezogen. Nach dem Erfolg des Debüts wäre es wohl logisch gewesen, wenn das Label der Band nahegelegt hätte, ihre inneren Lennons und McCartneys zu bemühen und noch eine Beatles-eske Platte zu machen. Doch das taten sie nicht.

„Sie haben das nie von uns verlangt“, so Woloschuk. „Wenn überhaupt wollten sie, dass wir amerikanischer klingen. Sie sagten uns, dass wir Songs schreiben sollten, die live gespielt werden könnten. Sie wollten, dass wir auf eine Radiotournee gehen, was wir in Kanada auch taten, wo das Album sich einigermaßen gut verkaufte. Aber in den Staaten begruben sie es.“ Draper erinnert sich: „In der Mar­ke­ting­abteilung von Capitol gab es je­manden, der die Band überhaupt nicht mochte. Als die Platte kurz vor der Aus­lieferung stand, sagte er. ‚Wenn ich das promoten muss, dann kündige ich!‘ Also vermarkteten Capitol das Album überhaupt nicht und ließen es sterben, damit dieser Typ blieb.“

Überraschenderweise war das aber noch nicht das Ende der Beziehung von Capitol und Klaatu. „Rupert Perry ist ein sehr netter Mensch und fühlte sich schuldig, weil er uns dazu gedrängt hatte, nach L.A. zu kommen, mit einem Produzenten zu arbeiten und ir­­gendwelche seltsamen Musiker zu engagieren, nur um das Ergebnis dann nicht zu promoten und es so sterben zu lassen“, so Draper. „Also erlaubte er uns, ein fünftes und letz­tes Album für Capitol aufzunehmen, nur für Kanada und mit einem festen Vorschuss, den wir nicht verrechnen mussten.“

Dieser Schwanengesang hieß MAGENTALANE und erschien 1981, aufgenommen mit einem winzigen Budget und unter der Bedingung, dass es auch Live-Aktivitäten dazu geben würde. Klaatu holten drei Musiker der gerade aufgelösten kanadischen Band Max Web­­ster ins Boot und gingen auf Tour, erst als Vorgruppe von Prism, dann als Headliner in kleineren Sälen. „Wir tourten neun Monate lang und hatten Spaß, aber wir schafften nicht den Sprung von den Bars zu den bestuhlten Hallen“, so Draper. „Aber wir hatten immer volles Haus, weil die Leute neugierig waren auf diesen Act, den so viele mal für die Beat­les gehalten hatten.
›Knee Deep In Love‹ von ENDANGERED SPECIES hatte es in Kanada immerhin in die Top 40 geschafft, doch in den USA interessierte sich niemand mehr für Klaatu, die sich schließlich 1982 auflösten.

Heute stehen deren Mitglieder offen zu ihren Beatles-Einflüssen. „Ich bin einer ihrer größten Fans auf der ganzen Welt“, sagt John Woloschuk, „aber wir versuchten auch, andere Elemente einzubauen, etwa 10cc.“ „Wenn man schon stiehlt – oder lernt –, stiehlt man von den Besten“, so Terry Draper. „Niemand wird je von einer schlechten Band klauen.“ Bis heute sind alle drei ganz im Geiste der Philosophie, die sie groß machte – und dann zerstörte –, immer noch in die Musik involviert. Draper und Long machen Soloalben, Draper kümmert sich um den Backkatalog und Remasterings.Woloschuk tritt manchmal in einer Band mit Freunden auf und leitet die Firma Ma­­gentalane Music, die sich um die geschäftlichen Angelegenheiten von Klaatu kümmert.

„Seit den 90ern bis heute ist das Interesse an Klaatu wieder gewachsen“, behauptet Frank Davies. „2005 gab es hier in Toronto eine Convention für Fans, es kamen Leute aus aller Welt. Die Band trat unplugged auf und das Publikum liebte es.“
„Unsere Fans sind loyal“, fügt Woloschuk hinzu. „Sie halten uns die Treue, ob­­­wohl es seit Jahrzehnten kein neues Material mehr gegeben hat. Es gibt jüngere Fans, die noch nicht geboren waren, als Klaatu existierten.“

Steve Smith hat gemischte Gefühle, was die Geschichte angeht: „Ich fühle mich etwas schuldig daran, was passiert ist und wie sie dann behandelt wurden. Als ans Licht kam, dass sie nicht die Beatles waren, wollte niemand mehr etwas von ihnen wissen. Ich fand sie wirklich talentiert. Ich mag sie bis heute. HOPE ist ein fantastisches Album.“

„Diese Art von Hysterie zu erzeugen, ging weit über unsere Intelligenz hinaus“, fasst Woloschuk zusammen. „Das hätte niemand planen können. Wir waren die Opfer dieses Gerüchts. Ich sehe Goldene Schallplatten an meiner Wand und weiß, was wir erreicht ha­­ben. Wir wurden sehr gut in dem, was wir ta­ten. Es ist schade, dass es uns nicht erlaubt war, unseren Platz in der Musikindustrie zu finden. Wir wurden heraus gezwungen.“

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