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50 Jahre AC/DC: Joe Eliott über POWERAGE

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50 Jahre AC/DC: Joe Eliott über POWERAGE

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2023 feiern wir 50 Jahre AC/DC. Und die Stars feiern mit! Musiker und Kollegen der australischen Legenden erzählen von ihren Lieblings Accadacca-Platten:

AC/DC haben so viele tolle Platten gemacht, aber für mich ist POWERAGE unschlagbar. HIGHWAY TO HELL ist großartig. BACK IN BLACK ist unglaublich. Aber auf den Alben war die Produktion anders. Das waren Studioplatten, während POWERAGE wirklich einf ing, wie die Band live spielte. Außerdem klingt sie am besten unter denen, die sie mit Harry Vanda und George Young als Produzenten gemacht haben. Es hat dieses Live-im-Studio-Gefühl, aber ist auch kraftvoller als LET THERE BE ROCK oder DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP. Und im Gegensatz zu LET THERE BE ROCK ist auf POWERAGE alles richtig gestimmt! Da sind so viele fantastische Lieder drauf. ›Rock And Roll Damnation‹ – oder „Rock And Roll Dalmatian“, wie wir es immer nannten – ist ein genialer Opener. Dann sind da noch ›Riff Raff‹, ›Sin City‹, ›Gimme A Bullet‹, ›Down Payment Blues‹ … Ich würde meine eigene Mutter erschießen … okay, nein, das würde ich nicht tun, aber ich würde etwas sehr Drastisches tun, um solche Songs schreiben zu können. Umwerfend, absolut umwerfend – die ganze Platte. Das Intro zu ›Down Payment Blues‹ ist unfassbar. Für AC/DC ziemlich subtil, und wunderschön umgesetzt. Ich würde sagen, es ist genauso gut wie ›Live Wire‹, und das ist ziemlich schwer zu überbieten. Einer der richtigen Deep Cuts, die ich total liebe, ist ›What’s Next To The Moon‹.

Wie Bon singt: „I tied my baby to the railroad tracks …“ Niemand schrieb Texte wie Bon. Der Mann hatte die beste raue, beseelte Stimme und den besten Sinn für Humor aller Zeiten. Er war einer der Jungs und man wollte unbedingt mit einem solchen Typen abhängen. Und Gott sei Dank durfte ich das auch drei Wochen lang, als Def Leppard 1979 die Vorgruppe von AC/DC waren. Bon lieh mir zehn Pfund und ich hatte nie die Gelegenheit, sie ihm zurückzuzahlen. Als wir mal in Australien spielten, besuchte ich seine Heimatstadt, wo eine Statue von ihm steht. Ich fand, das war ich dem Gedenken an ihn schuldig. Einige von Bons besten Sachen sind auf POWERAGE: die Geschichte von der Junkie-Freundin in ›Gone Shootin’‹, die Sachen über die Arbeitslosigkeit in ›Down Payment Blues‹ und all die tollen Zeilen in
›Sin City‹: „Bring on the dancing girls and put the champagne on ice!“ Fantastisch. Als wir unsere ersten Gigs bekamen, spielten wir oft ›Sin City‹. Das und ›Problem Child‹. Und auch da ist es das Intro von ›Sin City‹, das richtig einschlägt. Dieser Richtungswechsel in vier Akkorden – bang, bang, bang, bang! So fucking cool. Viele haben versucht, AC/DC zu kopieren, aber niemandem ist es auch nur annähernd gelungen. Was man auf POWERAGE hört, ist einfach eine großartige Band mit einer großartigen Dynamik. Phil Rudd ist einer der besten Rockschlagzeuger aller Zeiten.

Der Rhythmus in dieser Gruppe ist überragend – Phil, Cliff Williams am Bass und Malcolm Young an der Rhythmusgitarre. Immer wenn ich sie live sah, liebte ich es, wie Malcolm und Cliff auf der Bühne nahe an der Backline blieben, um alles zusammenzuhalten. Da gab es keine Egos. Sie hielten sich einfach im Hintergrund, während Angus seine ganze Show abzog. Und dann stand da Bon, einfach der coolste Typ aller Zeiten. Sie hatten das perfekte Gleichgewicht. Ich glaube nicht, dass Malcolm jemals Soli spielen wollte. Er war glücklich damit, einfach der Typ zu sein, der den Beat am Laufen hält. AC/DC hatten einfach dieses Ding, das andere nicht hatten. Ich hasse diesen Begriff „X factor“, denn diese Castingshow hat ihn ruiniert, doch genau das hatten AC/DC – diese Extraportion Magie, die sich alle wünschen. Aber man hat sie oder hat sie eben nicht. Das kann man nicht erzwingen. UFO hatten das mit Schenker, Thin Lizzy hatten es mit dem klassischen Line-up mit Brian Robertson und Scott Gorham. Und AC/DC hatten es absolut, als sie POWERAGE machten. Aus gutem Grund findet Keith Richards, es sei eine der besten Platten, die je gemacht wurden. Wie es so schön heißt: Das ist keine Astrophysik. Es ist einfach purer Rock’n’Roll.

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